Warum gibt es absichtliche Kreuzungen zwischen Australian Shepherd und anderen Hunderassen?
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Ein Mischling ist das Ergebnis von zwei miteinander verpaarten unterschiedlichen Rassen. Manchmal wird auch von einem Mix oder fachmännisch von einem Hybrid geredet. Warum es solche Kreuzungen gibt, kann unterschiedliche Gründe haben.
- Die Nachkommen der Verpaarung sollen bestimmte äußerliche Merkmale aufweisen.
- Charakter und Temperament der Welpen sollen beeinflusst werden.
Der Australian Shepherd ist beispielsweise berühmt für sein tolles und hübsches Aussehen. Wird er mit einer anderen Hunderasse verpaart, könnte der Grund also der Wunsch nach einem verbesserten Aussehen bei den Welpen sein. Eine schönere Fellfarbe, die Fellstruktur oder Statur des Aussies also.
Andererseits ist der Australian Shepherd ein waschechter Hütehund und sein Arbeitswille und sein Temperament machen ihn zu einem Vierbeiner, der nicht für jedermann eignet ist und auch nicht pauschal als Familienhund gelten kann. Wird er hingegen mit einer Rasse verpaart, die ein eher gemächliches Temperament und wenig Hüte- und Jagdtrieb hat, könnten sich diese Eigenschaften auch bei den Nachkommen bemerkbar machen.
Den Wunsch nach einem Hund mit dem tollen Australian Shepherd Aussehen, gepaart mit einem ruhigen Wesen und gezügeltem Temperament gibt es schon länger. Innerhalb der reinrassigen Aussie-Zucht gibt es bereits Bemühungen, den Hund familientauglicher zu machen.
Welche Australian Shepherd Mix Hunde gibt es?
Australian Shepherd x Labrador Retriever (Sheprador / Aussiedor / Australian Sheprador)
Der Sheprador ist sehr anhänglich, intelligent, treu und wachsam. Er braucht aktive Besitzer, die sich gerne viel Zeit für den Hund nehmen. Wie seine reinrassigen Elterntiere haart der Mischling, und zwar ganz besonders im Fellwechsel. Allerdings ist der Pflegeaufwand höchstens als mittel einzustufen. Regelmäßiges Bürsten reicht in der Regel aus. Shepradors sind gute Wachhunde und neigen zum Beschützen ihres Besitzers bzw. menschlichen Rudels. Durch seine schnelle Auffassungsgabe, die ihm von beiden Elterntieren in die Wurfkiste gelegt wurde, lernt dieser Mischling gerne und schnell. Ob er allerdings eher zum Hüten neigt oder ihm mehr das Apportieren (to retrieve = zurückbringen) im Blut liegt, bleibt abzuwarten. Außerdem sind Labrador Retriever normalerweise etwas ruhiger im Temperament, als die sensiblen Aussies. Der Charakter der Mischlingswelpen wird sich demnach ebenfalls erst später herausstellen.
Australian Shepherd x Border Collie (Border-Aussie / Australian Collie)
Gerne wird der Australian Shepherd als Light-Version des Border Collies beschrieben. Tatsächlich handelt es sich bei beiden Rassen um Hütehunde, die gemeinsam in der FCI Gruppe 1 (Hüte- und Treibhunde), Sektion 1 geführt werden.
Ihr Aussehen hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit, doch die Nachkommen sehen meistens ein wenig mehr nach Border Collie aus. Ebenfalls finden sich diverse Eigenschaften gleichermaßen bei beiden Elterntieren: Sie arbeiten gerne und unermüdlich, sind ausgesprochen klug und sehr ausdauernd.
Besitzer eines Border-Aussies sollten sich darum auf ein flinkes Kraftpaket gefasst machen, dass regelmäßige kreative Beschäftigung für Körper und Köpfchen benötigt. Wer gerne eine Hundesportart ausüben möchte oder sich für eine Ausbildung seines Vierbeiners interessiert (z.B. zum Therapie- oder Rettungshund), der ist mit dem Border-Aussie gut bedient.
Australian Shepherd x Pudel (Aussiedoodle / Aussie-Poo)
Aussiedoodle sind aktiv, verspielt, freundlich und sehr intelligent. Kein Wunder, zählen die hier verpaarten Rassen doch mit zu den klügsten der Welt. Abhängig davon, nach welchem Elternteil sie kommen und welche Fellbeschaffenheit sie entwickeln, können sie dauernd haaren (Aussie) oder kaum (Pudel).
Erfreulicherweise ist meistens letzteres der Fall, was für Allergiker sicherlich interessant sein könnte. Der Aussiedoodle vereint also oft die schönen Fellfarben und Zeichnungen des Australian Shepherds, mit der Fellstruktur des Pudels.
Dabei hat der Aussie-Poo ein eher gemäßigtes Temperament, was ihn auch für aktive Familien interessant macht. Die Größe dieses Mischlings kann erheblich variieren. Abhängig davon, mit welchem Pudel (Groß-, Klein-, Zwerg-Pudel) der Aussie verpaart wurde. Der Aussiedoodle eignet sich gut als Wachhund.
Australian Shepherd x Golden Retriever (Australian Retriever / Australian Golden Retriever)
Einer der beliebtesten Familienhunde ist der schöne Golden Retriever und der Australian Shepherd wird oft wegen seines einmaligen und auffallenden Aussehens bewundert. Bei einer Verpaarung gibt es darum auch besonders hübsche und niedliche Welpen. Doch ihr tolles Aussehen sollte nicht davon ablenken, dass beide Rassen ursprünglich zum Arbeiten gezüchtet wurden und darum über das normale Spazierengehen hinaus ausreichend Beschäftigung benötigen.
Allerdings ist der Golden Retriever ruhiger und nicht so quirlig wie der Aussie und hat außerdem einen weniger ausgeprägten Schutztrieb. Dies macht den Australian Retriever für Familien geeigneter. Natürlich immer in Abhängigkeit davon, welches Temperament der Welpe von seinen Eltern geerbt hat.
Ob der Australian Retriever Haus und Hof bewachen kann, ist ebenfalls von den Genen seiner Eltern abhängig. Während sich Golden Retriever eher weniger als Beschützer aufspielen und keine guten Wachhunde sind, liegt es dem Aussie im Blut seine Herde und Menschen zu beschützen. Dies gehörte schließlich mit zu seinen Aufgaben auf der Ranch.
Australian Shepherd x Deutscher Schäferhund (German Australian Shepherd)
Das Aussehen dieser Australian Shepherd Mischlinge tendiert eher zum Deutschen Schäferhund hin, was seine Körpergröße und das Gewicht angeht. Die Hybride sind demnach eher etwas größer und schwerer als der durchschnittliche Aussie.
Auch die Fellfarbe und Beschaffenheit ähnelt häufig dem Schäferhund, mit der für ihn typischen Zeichnung und dem Sattel. Es gibt jedoch reichlich Ausnahmen, die eindeutig die Gene des Australian Shepherds erkennen lassen.
Der Mischling ist intelligent, aufmerksam und treu. Er gibt einen guten Wachhund ab und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Darüber hinaus ist er Aussie-typisch sehr aktiv und sportlich.
Außerdem gibt es noch:
- Baussie: Australian Shepherd x Boston Terrier
- Australian Shepterrier: Australian Shepherd x Australian Terrier
- Miniature Schnauzi: (Miniature) Australian Shepherd x Miniature Schnauzer
- Augi: Australian Shepherd x Pembroke Welsh Corgi
- Aussie Siberian: Australian Shepherd x Siberian Husky
u.v.m.
Sind dies reinrassige Hunde?
Nein, wie der Name Mischling schon sagt, handelt es sich nicht um reinrassige Hunde. Allerdings sollte man sich vor Augen führen, dass alle uns heute bekannten Rassehunde einmal aus den verschiedensten Kreuzungen hervorgegangen sind.
Die Schwierigkeit eine Rasse zu etablieren liegt darin, dass über mehrere Generationen hinweg immer Nachkommen gezeugt werden müssen, die sich hinsichtlich Statur, Aussehen, Farbe, Charakter usw. sehr ähnlich sind.
Daraus kann schließlich ein Rassestandard entwickelt werden, der möglicherweise von der FCI oder einem anderen Verband anerkannt wird. Natürlich gibt es auch bei den Australian Shepherd – Mischlingen Bestrebungen um die Anerkennung des ein oder anderen Hybriden.
Aussiedoodle erfreuen sich beispielsweise großer Beliebtheit. Zwar finden solche und andere Mischlinge durchaus als Designer-Hunde oder Designer-Rassen Anerkennung von Hybrid-Clubs, allerdings wurde noch kein Aussie Mix offiziell von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt.
Gibt es Risiken einen Australian Shepherd Mix zu kaufen?
Die gibt es tatsächlich. Wer einen Australian Shepherd Mischling erwerben möchte, kauft meistens die Katze im Sack. Besonders, wenn es sich um einen Welpen handelt. Oft kann nämlich nicht genau vorhergesagt werden, wie Charakter, Aussehen und Temperament sich beim erwachsenen Hund einmal entwickeln werden. Je nach Paarungspartner können allerdings Vermutungen angestellt werden.
Sind sich die Hunde in Aussehen und Wesen zum Beispiel sehr ähnlich, wie etwa bei der Kreuzung Australian Shepherd und Border Collie, so dürfte das Ergebnis relativ vorhersehbar sein. Bei starken Unterschieden im Charakter oder Aussehen sieht die Sache schon anders aus. Beispielsweise wenn der Aussie mit einem viel kleineren oder größeren Hund verpaart wird. Das finale Stockmaß bleibt in dem Fall abzuwarten und nicht immer bleibt der Zwerg aus einem Wurf auch später noch der Kleinste. Hat die andere Rasse eine gänzlich unterschiedliche Fellstruktur, wie der Pudel, oder die zweite Hunderasse besitzt ein sehr kurzes oder andersfarbiges Haarkleid, kann es durchaus ebenfalls Überraschungen geben.
Wer sich für einen Aussie Mix entscheidet, kann dennoch einiges tun, um sich ein ungefähres Bild von seinem zukünftigen Hund zu machen. Informiere Dich zunächst eingehend über die miteinander verpaarten Rassen und prüfe, ob beide zu Dir und Deinem Lebensstil passen würden. Denn eine Garantie auf das spätere Verhalten bekommst Du nicht. Begutachte außerdem beide Elterntiere genau und frage den Besitzer/Züchter nach deren Grundcharakter und Verwendung.
Risiken gibt es also schon, jedoch eigentlich nur, wenn Du ganz sicher gehen möchtest, wie Dein Hund hinsichtlich Aussehen, Stockmaß, Charakter und Wesen einmal sein soll. In diesem Fall gehst Du mit der Wundertüte Mischling tatsächlich ein Risiko ein.
Ist ein Australian Shepherd Mischling gesünder als ein reinrassiger Hund?
Dieses Gerücht hält sich leider immer noch hartnäckig in den Köpfen vieler Hundefans. Dabei sind Mischlinge tatsächlich nicht seltener oder häufiger krank, als ihre reinrassigen Artgenossen. Sie leben auch nicht überdurchschnittlich lang. Für die Lebenserwartung spielen nämlich nicht nur die Gene, sondern auch weitere Faktoren, wie beispielsweise die Haltungsbedingungen eine entscheidende Rolle.
Zwar schöpft der Mix aus einem größeren Genpool als der Australian Shepherd, allerdings befreit ihn dies noch lange nicht von der Gefahr einen genetischen Defekt zu tragen. Australian Shepherds können unter anderem zum Beispiel an Hüftgelenksdysplasie oder Progressiver Retinaatrophie erkranken. Das Risiko ist also durchaus real und der Mischlingswelpe könnte davon betroffen sein. Eine Verpaarung mit einer anderen Rasse verringert zwar das Risiko für diese Erkrankungen ein wenig, allerdings gibt es auch Erbkrankheiten, die der Kreuzungspartner ungewollterweise beisteuern könnte.
Gute Züchter können durch Zuchtauslese solche Prozesse bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und steuern, vieles liegt aber einfach nicht in ihrer Hand. Selbst bei der erneuten Kreuzung derselben Elterntiere können dennoch vollkommen andere Welpen, hinsichtlich Aussehen, Charakter, Gesundheit und Arbeitseigenschaften entstehen, als beim ersten Wurf.
Ein Australian Shepherd Mix bleibt also stets eine kleine Wundertüte, die es zu entdecken gilt.
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