Australian Shepherd Kaufen
Hurra, wir möchten einen Australian Shepherd kaufen!
Die Vorfreude ist riesig, wenn endlich die Entscheidung für einen Hund gefallen ist.
Natürlich solltest Du nicht gleich loslaufen und Dich auf die Suche nach einem Züchter machen. Im Vorfeld gibt es nämlich einiges zu überlegen und zu planen, ehe der neue Vierbeiner bei Dir einzieht.
Damit Du nichts vergisst und die wesentlichen Punkte bedenkst, ist auf dieser Seite das Wichtigste für Dich zusammengefasst.
Sind alle mit dem Australian Shepherd einverstanden?
Bei der Anschaffung des Hundes ist es wichtig, dass alle im Haushalt lebenden Personen mit dem neuen Familienmitglied einverstanden sind und alle an einem Strang ziehen. So können Arbeit und Pflichten aufgeteilt werden und jeder übernimmt ein Stück Verantwortung.
Oft kommt der Wunsch nach einem Haustier von Kindern und ein Hund kann das Familienleben definitiv bereichern. Du solltest dieser Bitte jedoch nur nachgeben, wenn Du sicher weisst, dass Deine Sprösslinge sich auch tatsächlich kümmern werden. Denn leider ist es häufig so, dass ein zuvor sehr großes Interesse hinterher nur allzu schnell versiegt, nachdem der Hund erst einmal angeschafft wurde. Plötzlich wird sich jeder der Arbeit bewusst, die so ein Australian Shepherd mit sich bringt und keiner hat mehr Zeit oder Lust mit dem Hund rauszugehen.
Als Eltern tragt am Ende immer noch Ihr die Verantwortung und darum solltet Ihr einen Aussie nur ins Haus holen, wenn es Euch nichts ausmacht, jeden Tag mehrmals Gassi zu gehen, den Hund zu erziehen, zu pflegen und zu beschäftigen. Und das für bis zu 15 Jahre oder vielleicht auch länger. Es könnte zudem gut sein, dass der Nachwuchs schon längst das Haus verlassen hat und auf eigenen Beinen steht, der Australian Shepherd aber immer noch bei Euch wohnt. Wäre das schön, oder eher lästig?
Als Paar ist ein Hund ebenfalls sicherlich eine Bereicherung, wenn beide sich gerne um das Tier kümmern und hin und wieder einige Pflichten übernehmen, wenn der andere einmal nicht kann oder keine Zeit hat. Doch wie steht es um Eure Zukunftspläne? Möchtet Ihr gern viel verreisen? Ändert sich bald beruflich etwas? Plant Ihr Kinder?
Ein Baby im Haus schließt die Hundehaltung nicht aus, wenn einiges beachtet und geplant wird. Ihr könntet zum Beispiel bei der Auswahl des Hundewelpen darauf achten, dass der Aussie schon beim Züchter Babys und Kinder kennenlernen durfte und auch sonst gut sozialisiert ist.
Kann ich als Single einen Australian Shepherd halten?
Lebst Du alleine und möchtest einen Australian Shepherd, so sollte zunächst die berufliche Situation genau unter die Lupe genommen werden.
Wo arbeitest Du? Hast Du geregelte Arbeitszeiten? Darf der Hund mit, z.B. ins Büro? Könntest Du in der Pause nach Hause fahren? Wie lange wäre der Hund allein? Gibt es jemanden, der ansonsten auf den Vierbeiner aufpassen kann (Freunde, Familienangehörige, Gassi-Service)?
Wenn der Hund viele Stunden lang alleine zu Hause sitzt, macht die Haltung eines solchen Vierbeiners wenig Sinn. Der Hund ist ein Rudeltier und bleibt nicht gern einsam zurück. Verschiebe den Wunsch nach einem Australian Shepherd in solch einem Fall besser erst mal.
Hat jemand eine Allergie oder Angst vor Hunden?
Eine Tierhaarallergie kann ein Ausschlusskriterium für die Hundehaltung sein und ist mitunter sehr gefährlich. Sind bislang keinerlei Allergien bekannt, aber Du möchtest auf Nummer sicher gehen, so kannst Du Dich und Deine Familie bei einem Hautarzt testen lassen.
Wenn sich herausstellt, dass Du oder jemand anderes tatsächlich allergisch reagiert, so könnte eine Desensibilisierung in Betracht gezogen werden, um nach Abschluss dieser Therapie doch noch einen Aussie Euer Eigen zu nennen.
Falls Du Dich bereits für einen Welpen vom Züchter entschieden hattest, könntest Du darum bitten, Dir genau von diesem Hund ein paar Haare zu schicken. Nicht jeder Mensch mit Allergie ist nämlich auf jede Hunderasse gleich allergisch und selbst von Vierbeiner zu Vierbeiner kann es Unterschiede geben.
Ängste hingegen sind manchmal nur schwer abzuschalten. Auf keinen Fall solltest Du jemanden mit einer Hundephobie zwingen, mit einem Australian Shepherd unter einem Dach zu wohnen. Solch eine “Crash-Therapie” kann die ganze Situation nur verschlimmern und Ängste weiter schüren.
Finde besser zunächst heraus, was ursprünglich einmal der Auslöser für die Abneigung gegen Hunde war. Wurde die Person gebissen oder hat anderweitig schlechte Erfahrungen gemacht? Kinder haben manchmal Angst vor schnellen Bewegungen oder lautem Bellen. Es gilt, die Phobie Schritt für Schritt abzubauen, beispielsweise mit besonders lieben und braven Hunden aus dem Freundeskreis.
Sollten sich Ängste trotz aller Bemühungen und vielleicht sogar Therapie nicht beseitigen lassen, sieh bitte von einer Hundehaltung besser vorerst ab.
Ist die Hundehaltung erlaubt?
Wer zur Miete wohnt, sollte einen genauen Blick in den Mietvertrag werfen und prüfen, ob der Australian Shepherd demnächst bei Dir einziehen darf. Du kannst Deinen Vermieter auch direkt kontaktieren und freundlich um die Erlaubnis bitten. Lass Dir sein Einverständnis anschließend am besten schriftlich geben.
Bedenke jedoch, dass der Australian Shepherd nicht unbedingt für eine Wohnungshaltung geeignet ist. Er braucht regelmäßig Beschäftigung und Auslauf, da wäre ein schöner Garten schon von Vorteil.
Ist die Haltung streng verboten, so solltest Du den Wunsch nach einem vierbeinigen Gefährten noch etwas aufschieben oder Du veränderst Deine Wohnsituation und ziehst um.
Habe ich die finanziellen Mittel einen Australian Shepherd zu halten?
Die Hundehaltung ist nicht ganz billig und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise, welche Qualität und somit Preis die Ausstattung des Hundes hat, welches Futter Du verfütterst und wie viel Wert Du auf Hundeschule und Co legst. Es gibt da eine große preisliche Spannbreite im Hundezubehör. Ähnliches gilt bei der Ausbildung bzw. Erziehung des Hundes. Spare jedoch nicht am falschen Ende. Ein solides Training ist wichtig für das harmonische Zusammenleben mit dem Aussie und billige oder schlecht verarbeitete Produkte müssen zeitig ersetzt werden.
Denke neben laufenden Kosten bitte auch an einmalige oder unerwartete Ausgaben. Was, wenn der Hund einmal krank wird? Tierarztkosten können schnell ein paar Hundert Euro kosten, bei aufwendigen Behandlungen oder Operationen sogar in den vierstelligen Bereich gehen. Du solltest also ein Polster für solche Fälle einbauen, oder eine Krankenversicherung für den Aussie abschließen (mehr dazu weiter unten).
Wie ändert sich mein Leben mit Hund?
Der Australian Shepherd wird Deinen Alltag ganz schön durcheinanderwirbeln. Er benötigt mehrere Stunden Aufmerksamkeit pro Tag und möchte natürlich am liebsten überall und jederzeit mit dabei sein.
Mit täglichen Spaziergängen ist es bei einem Aussie allerdings nicht getan. Eine gute und angemessene geistige und körperliche Auslastung ist ein Muss bei dieser Rasse, wobei Du den ehemaligen Hütehund natürlich nicht überfordern solltest.
Ein neuer Tagesablauf
Machen wir uns nichts vor: Mit Hund ist hinter vieles nichts mehr, wie es einmal war. Morgens oder am Wochenende lange ausschlafen ist passe. Ebenso spontane Ausflüge oder Urlaube. Es sei denn natürlich, der Australian Shepherd fährt mit in die Ferien.
Natürlich brauchst Du kein straffes und durchgeplantes Tagesprogramm für Deinen Vierbeiner, allerdings sind lange Spaziergänge mit viel Abwechslung Pflicht. Daheim heißt es zwar auch mal ab auf die Couch und nichts tun, allerdings braucht der Aussie regelmäßige Spiel- und Trainingszeiten, damit sein Köpfchen fit bleibt, sein Körper gesund und die Regeln des Zusammenlebens geklärt sind. Wetten, Dein Hund macht Dich nicht nur zum Frühaufsteher, sondern garantiert auch fitter?
Daneben gibt es natürlich noch die Fütterungszeiten. Wenn Du Dich entschließt selbst zu kochen oder zu barfen, beansprucht auch dies einige Zeit und Planung. Ebenso gehört zur Hundehaltung die Pflege des Australian Shepherds. Bürsten, Krallenschneiden, tägliche Kontrollen von Augen, Ohren und Co. sollten ebenso verständlich sein, wie das Absuchen nach Zecken und anderen Parasiten.
Freizeitgestaltung und Hobbys
Deine Spontanität könnte ein paar Einbußen verzeichnen, wenn ein Hund im Haus ist und Du etwas unternehmen möchtest oder gerne einem bestimmten Hobby nachgehst. Schließlich sollte der Aussie in die Planung immer mit einbezogen oder im Hinterkopf behalten werden. Im besten Fall kommt er einfach mit, wenn Du auf Tour gehst. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich der Vierbeiner zu benehmen weiß und beispielsweise in der Eisdiele auch mal brav unterm Tisch liegen und dösen kann. Eine gute Erziehung ist ebenfalls wichtig, wenn der Australian Shepherd mit zu Familie oder Freunden soll. Schließlich möchtest Du nicht, dass er dort Stuhlbeine annagt oder sein Beinchen an der Zimmerpflanze hebt. Wäre der Hund außerdem bei all Deinen Bekannten willkommen?
Und wie sieht es mit Besuchern bei Dir zu Hause aus? Kommen alle gern oder haben einige möglicherweise Angst vor Deinem Hund? Kann der Aussie sich benehmen oder springt er alle an und möchte jedem gern das Gesicht und die Hände lecken?
Je besser die Erziehung des Australian Shepherds ist, umso mehr Freiheiten kann der Hund genießen und umso mehr Spaß wirst Du haben, wenn er Dich überall hin begleitet.
Urlaubsplanung und Krankheitsfall – Wohin mit dem Aussie?
Die meisten Besitzer planen ihren Jahresurlaub so, dass auch der Hund mit kann und alle gemeinsam ihren Spaß haben. Doch beim Urlaub mit Australian Shepherd gilt es natürlich, entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Ein hundefreundliches Hotel muss gefunden werden, ebenso sollte die Anfahrt komfortabel und so stressfrei wie möglich für den Vierbeiner werden. Doch was, wenn der Aussie nicht mit in den Urlaub kann, beispielsweise, weil es sich um eine Fernreise handelt?
Oder Du bist gesundheitlich angeschlagen (vielleicht sogar im Krankenhaus) und kannst Dich nicht um den Hund kümmern. Was passiert dann mit dem Hund? Hast Du einen Notfallplan? Gibt es jemanden im Familien- oder Freundeskreis, der auf ihn aufpassen kann? Vielleicht einen Hundesitter?
Mittlerweile gibt es auch Hundepensionen und Hotels, die sich auf Gäste mit vier Pfoten spezialisiert haben. Dies alles kostet natürlich zusätzlich Geld. Bist Du bereit das auszugeben?
Sauberkeit im Haushalt
Matschige Pfotenabdrücke auf den Fliesen, angesabberte Knochen und Hundespielzeug, Haare auf Teppich, Kleidung und Sofa, Futterreste neben dem Napf. Hunde machen nun mal ein wenig Unordnung und Dreck. Wer Sauberkeitsfanatiker ist, sollte demnach verstärkt putzen und staubsaugen oder sich lieber keinen haarigen Vierbeiner ins Haus holen.
Wer sich einen Welpen anschafft, sollte zudem beim Training zur Stubenreinheit nachsichtig sein können, wenn mal ein kleines oder großes Geschäft im Haus verrichtet wird. In seltenen Fällen werden auch alte Hunde während ihres Lebensabends plötzlich und ungewollt inkontinent. Ganz zu schweigen von kranken Hunden. Hat es Deinen Australian Shepherd mal erwischt, so kann er sein Geschäft vielleicht nicht bis nach draußen halten oder er erbricht sich. Macht es Dir etwas aus, dies in Ordnung zu bringen und sauber zu machen?
Was kostet ein Australian Shepherd?
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Der Kaufpreis hängt stark davon ab, wo Du den Hund kaufen wirst. Ein Australian Shepherd Welpe von einem seriösen Züchter kostet sicherlich am meisten. Welpen ohne Papiere und ohne Stammbaum von einem Hobby-Züchter sind hingegen etwas günstiger. Noch niedriger ist der Preis, wenn Du einem Australian Shepherd aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken möchtest oder generell eher einen erwachsenen Hund bei Dir aufnehmen willst, der aus einer Notlage stammt.
Finger weg heißt es allerdings bei vermeintlichen Schnäppchen aus dem Internet oder den Kleinanzeigen. Erst recht, wenn der Welpe zu Dir gebracht werden soll oder gar aus dem Kofferraum heraus verkauft wird.
Auch wenn es schwerfällt: Kaufe bitte nicht, sondern informiere lieber den Tierschutz. Ansonsten hat das Leid der Wühltischwelpen nie ein Ende. Außerdem sind die Hunde oft bereits schon (schwer) krank, wenn sie verkauft werden. Hohe Tierarztkosten, viel Leid und Kummer für Hund und Herrchen sind die Folgen.
Warum ist der Australian Shepherd vom Züchter so teuer?
Einem seriösem Australian Shepherd Züchter liegt das Wohl seiner Tiere sehr am Herzen. Die stete Verbesserung der Zucht sowie die Gesunderhaltung der Rasse sind äußerst wichtig.
Darum erhalten nur nachweislich gesunde Hunde eine Zuchtzulassung. Außerdem wird natürlich auch auf Wesensfestigkeit und eine gute Sozialisierung wert gelegt. Hinzu kommt der finanzielle und zeitliche Aufwand, den ein Züchter von der Wurfplanung bis zur Abgabe seiner Welpen hat:
- Vereinsmitgliedschaft
- Schulungen (Genetik, Haltung, Pflege, Vererbung, …)
- Ausstellungen
- Preis für Zuchthündin und/oder Australian Shepherd Deckrüden
- Decktaxe
- Gesundheitszeugnisse und Nachweise
- Ausstattung für alle Hunde (vom Halsband bis zur Wurfkiste)
- Tierarztkosten
- Überwachung der Trächtigkeit
- Spezialfutter für Hündin und Welpen
- Impfungen
- Transponder
- Ahnentafeln
- Werbekosten
Der Preis für einen Welpen deckt oft nur annähernd alle diese Ausgaben. Trotzdem kannst Du sicher sein, dass Dein kleiner Australian Shepherd den bestmöglichsten Start in sein Leben erhält, wenn er von einem seriösen und guten Züchter stammt.
Was benötige ich für die Grundausstattung?
Im Tierfachhandel auf die Suche nach Leine und Co. zu gehen, steigert die Vorfreude auf den neuen Australian Shepherd und macht einfach Spaß. Da ist die Versuchung groß, viel zu viel in den Einkaufwagen zu packen.
Besonders, wenn es sich um einen Welpen handelt, solltest Du allerdings im Hinterkopf behalten, dass er aus vielen Dingen recht schnell hinauswächst. Drei Halsbänder in verschiedenen Ausführungen oder Farben zu kaufen macht demnach wenig Sinn.
Auch das Hundebett kann ruhig schon der Endgröße des Aussies angepasst werden. Um es dem Welpen darin gemütlich zu machen, kannst Du es beispielsweise mit Decken etwas auspolstern. Hier eine Übersicht, über das wichtigste Zubehör für kleine und große Australian Shepherds:
- Leine
- Halsband und/oder Geschirr (gerne stufenlos verstellbar, so wächst es eine Zeit lang mit)
- Trink- und Futternäpfe
- Hundebett/Körbchen/Decke
- Bürsten und Kämme
- Transportbox
- Adressanhänger
- Schaufel/Kotbeutel
- Spielzeug
- Futter und Kauartikel
Welche Kosten kommen bei der Hundehaltung auf mich zu?
Neben den Anschaffungskosten für den Australian Shepherd kommen natürlich weitere Kosten auf Dich zu. Einige Ausgaben sind unregelmäßig, andere hingegen fortlaufend. Hier sind die wichtigsten Kosten zusammengestellt:
- Kaufpreis für Welpe oder erwachsenen Hund
Grundausstattung, die bei Bedarf erneuert wird - evtl. Kastration
- Futter: Ausgaben variieren stark je nach Fütterungsart (Nass- oder Trockenfutter, Barfen). Hinzu kommen diverse Kauartikel zur Zahnpflege und Beschäftigung sowie Leckerlis fürs Training.
- Spielzeug, welches regelmäßig ausgetauscht werden sollte
- Impfungen: Je nach Impfstoff variieren die Intervalle für die Auffrischungen (ca. jährlich bis alle 5 Jahre)
- Hundesteuer: Einmal im Jahr fällig. Steuer variiert je nach Gemeinde/Stadt. Innerhalb von 14 Tagen muss der Hund angemeldet werden.
- Haftpflichtversicherung einmal pro Jahr
- Hundeschule/Welpenkurs
- Medizinische Behandlungen: Krankheit, Notfälle, chirurgische Eingriffe oder Vorsorge, wie Wurmkuren, Flohmittel etc.
- Krankenversicherung
Brauche ich eine Versicherung für den Australian Shepherd?
Eine Haftpflichtversicherung ist mittlerweile in vielen Bundesländern Pflicht. Wenn Du den Australian Shepherd bei Deiner Stadt anmeldest, musst Du die Haftpflicht darum vorweisen können oder innerhalb einer bestimmten Frist nachreichen. Eine solche Versicherung ist durchaus sinnvoll und wichtig, da Du als Halter für sämtliche Schäden haftest, die Dein Vierbeiner verursacht.
Ein zerfetztes Sofa im Ferienhaus oder ein umgeworfener Flachbildfernseher bei Freunden sind dabei noch Deine geringsten Sorgen. Viel schlimmer und teurer wird es, wenn der Aussie jemanden beißen sollte oder durch ihn ein Unfall verursacht wird. Falls Du nun glaubst, dass Dein Australian Shepherd so etwas nie tun würde und Du auf die Versicherung verzichten kannst, könnte das irgendwann einmal teuer werden. Selbst ein super trainierter und lieber Hund kann bei Angst, oder wenn er sich erschreckt, ungewöhnliche Reaktionen zeigen.
Daneben wäre eine Kranken- bzw. OP-Versicherung sehr empfehlenswert. Impfungen und kleinere Behandlungen, wie Wurmkuren etc. sind durch solch eine Versicherung zwar meistens nicht abgedeckt, jedoch kann eine große Operation oder die Behandlung von chronisch kranken Hunden oder Alterskrankheiten teuer zu Buche schlagen.
Wer keine Krankenversicherung abschließen möchte, sollte sich gegebenenfalls ein kleines Polster für Notfälle zurücklegen. Plane dafür beispielsweise ein monatliches Budget ein und lege den Betrag beiseite. So können auch überraschende Tierarztkosten Dich nicht eiskalt erwischen.
Ein paar Überlegungen zum Schluss
Rüde oder Hündin?
Viele stellen sich vor dem Kauf die Frage, ob ein Rüde oder eine Hündin eher in die Familie passen würde. Von Hündinnen heißt es häufig, sie seien leichter zu trainieren, folgsamer und verschmuster. Rüden hingegen sind die harten Kerle, dominant und eigensinniger. Beides kann stimmen, muss es aber nicht.
Das Wesen eines Hundes ist wenig geschlechtsspezifisch, sondern hängt viel mit seinen bisherigen Erfahrungen und seiner Prägung zusammen. Wurde der Australian Shepherd beispielsweise schon beim Züchter gut sozialisiert und durfte viel kennenlernen, ist der Hund später sicherlich viel gelassener und entspannter, als ein Welpe, der nur seine Wurfkiste sehen durfte und weder anderen Tieren noch vielen Menschen begegnet ist.
Darüber hinaus, gibt es natürlich den individuellen Charakter jedes Hundes. Ein guter Züchter wird Dir sicherlich Auskunft darüber geben können, wer in seinem Wurf gern den Boss spielt, wer zurückhaltend ist, wer verspielt usw. Einige Züchter empfehlen den potenziellen Käufern, sich einen Vierbeiner aufgrund seines Verhaltens sowie Temperamentes und seiner Kompatibilität mit seiner zukünftigen Familie auszusuchen. Erst hinterher solle schließlich nachgeschaut werden, ob es sich beim Wunschwelpen um einen Rüden oder eine Hündin handelt.
Es gibt zudem keinerlei Unterschiede bei Training und Erziehung. Allerdings sei noch erwähnt, dass die Hündin natürlich früher oder später läufig wird, wenn sie nicht kastriert ist. Bei einigen Damen fällt dies kaum auf, weil sie sich selbst sauber halten und wenig Veränderungen im Verhalten zeigen. Andere hingegen tröpfeln das Blut so vor sich hin, werden scheinträchtig, bemuttern Spielzeug, werden hundemüde, ziehen sich zurück oder bedürfen ganz viel Zuwendung. In der Regel ist diese Zeit schnell überstanden und gar nicht weiter schlimm, da völlig natürlich. Ein paar Hygienemaßnahmen und etwas mehr Aufmerksamkeit, besonders beim Gassigehen (Achtung vor Verehrern!), reichen oftmals aus.
Und die Aussie-Herren sind in dieser Zeit manchmal auch nicht ganz sie selbst. Lautes Heulen spät in der Nacht könnte Dir beispielsweise bevorstehen, wenn eine läufige Hündin in Deiner Nachbarschaft zugegen ist. Einige sind sogar so liebeskrank, dass sie das Futter für eine Weile verweigern oder versuchen auszubüxen, um zu ihrer Liebsten zu gelangen.
Erwachsener Australian Shepherd oder lieber ein Welpe?
“Es soll auf jeden Fall ein Welpe sein. Die kann man sich nach eigenen Vorstellungen erziehen, kann ihnen beim Wachsen zusehen und ist von Anfang an dabei. Außerdem wird der Hund so stärker auf uns geprägt und gliedert sich besser in die Familie ein.”
Solche und ähnliche Kommentare werden gern von begeisterten Hundefans gesagt, wenn es endlich darum geht, sich einen Vierbeiner anzuschaffen. Natürlich sind Welpen supersüß und es ist eine einmalige und schöne Erfahrung, den kleinen Aussie aufwachsen zu sehen und ihm alles beizubringen. Es kann jedoch auch verdammt anstrengend sein, einem kleinen Hütehund die Regeln des Zusammenlebens klarzumachen, ihn stubenrein zu bekommen und ordentlich zu erziehen. Viele unterschätzen, wie viel Arbeit ein Welpe im Haus tatsächlich verursacht und wie sehr sich alles ändert.
Ein erwachsener Hund hingegen, falls gut trainiert und erzogen, kennt schon die wichtigsten Dinge für ein harmonisches Miteinander mit seinen Menschen. Er macht sein Geschäft brav draußen und weiß sich zu benehmen. Ein etwas älterer oder gern auch alter Australian Shepherd kann eine hervorragende Gelegenheit für Menschen sein, die zum ersten Mal einen Hütehund halten möchten.
Manchmal geben zum Beispiel Züchter eine Hündin oder einen Rüden ab, wenn er für die Zucht nicht mehr benötigt wird. Wenn Du Glück hast, zahlst Du weitaus weniger, als das, was Du für einen Welpen hättest hinblättern müssen. Dem Züchter ist es oft wichtiger seinen Hund in guten Händen zu sehen, und zwar bei Menschen, die sich auf Hütehunde verstehen oder es lernen möchten.
Es gibt da natürlich aber auch noch die Australian Shepherds in Not, die aus anderen Gründen abgegeben werden: Scheidung, Todesfall, Umzug, Allergie usw. Einige Aussies werden auch zu “Problemhunden”, weil ihre Besitzer mit dem Hütehund schlicht überfordert waren. Einige dieser Notfallnasen sitzen dann im Tierheim oder auf Pflegestationen. Es wäre doch einen Versuch und einen Blick wert, sich dort mal umzusehen. Vielleicht passt ja ausgerechnet die “graue Schnauze” zu Dir, dessen Herrchen eine Allergie entwickelt hat?
Auf jeden Fall verdienen auch diese Aussies eine zweite Chance. Am besten bei lieben Menschen, die sich der Verantwortung bewusst sind und sie bis zum Ende bereit sind zu tragen.
Checkliste: Bin ich bereit für den Australian Shepherd?
- Ich habe mich eingehend über die Rasse informiert und weiß um ihre Ansprüche und Besonderheiten
- Ich kaufe einen Australian Shepherd nur von einem seriösen Züchter oder erwäge einen Notfallhund
- Ich habe ausreichend Zeit für die Eingewöhnung des Welpen/Hundes
- Hundeschule und Erziehung sind natürlich Pflichtprogramm
- Meine Wohnsituation erlaubt die Hundehaltung
- In der Familie sind alle mit dem Aussie einverstanden und es gibt keinerlei Allergien
- Ich bin bereit, dem Hund täglich mehrere Stunden Aufmerksamkeit zu schenken (Spaziergänge, Spiele, Beschäftigung)
- Haare und etwas Dreck in der Wohnung machen mit nichts aus
- Ich kümmere mich gern um die Pflege des Aussies
- Ich kann mir die Hundehaltung leisten und auch Notfälle sind finanziell abgesichert
- Ich bin mir der lebenslangen Verantwortung bewusst und bereit diese für die nächsten 13-15 Jahre zu tragen
- In meiner Abwesenheit (Urlaub, Krankheit, Arbeit) kommt der Australian Shepherd woanders unter und wird liebevoll umsorgt
- Ich bin bereit, meine Gewohnheiten umzustellen und auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen
Alle Fragen mit “JA!” beantwortet? Glückwunsch. Du wirst schon bald ein verantwortungsvoller Australian Shepherd Besitzer sein und viel Spaß mit Deinem neuen Familienzuwachs haben.