Ansprechpartner: Verena Albert (Grund zur Hoffnung e.V.)
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Oktober 2022
Wer sagt denn, dass der Mensch immer bestimmen muss? Mendi jedenfalls nicht. Also nicht immer. Im Grunde ist sie eine wahnsinnig freundliche Hündin und mit ihren 63 Zentimetern macht sie auch was her. Stattlich ist sie. Und schön. Wenn sie einen mit ihren braunen Augen anschaut, möchte man unbedingt ihre flauschige, weiße Brust streicheln. Umrandet vom sonst dunklen, braun-schwarzen Fell scheint diese Stelle fast zu leuchten und lädt förmlich zur Berührung ein. Am schönsten ist es dann zu sehen, wie sehr die fünfjährige Hündin (geb. ca. Oktober 2017; vielleicht ist sie auch ein wenig älter) diese Schmuseeinheiten genießt.
Aber sie hat eben auch ihren eigenen Kopf. Bei ihrer Geschichte ist das auch nicht verwunderlich. Schließlich hat sie lange auf der Straße gelebt. 2019 kam sie zu ersten Mal ins Tierheim in Schumen und wurde kastriert. Damals ist sie dann über die Zäune geklettert und ausgebüxt. Weg war sie. Im Mai wurden wir informiert, dass sich an einem Supermarkt zu viele Hunde angesiedelt hätten. Da war sie wieder. Mendi war mit ihrer Freundin Toni Teil des Supermarkt-Rudels. Wir holten beide ab und seitdem leben sie zusammen mit dem Rüden Mecho in einem Auslauf. Die drei verstehen sich gut, aber auch mit anderen Hunden gibt es keinerlei Probleme. Wie die meisten unserer Hunde ist sie wirklich gut sozialisiert und mit Artgenossen jeder Couleur absolut verträglich.
Die Hündin mit dem weichen Fell hat ordentlich Power. Sie könnte eine gute Begleitung bei Aktivitäten in der Natur sein. Nie mehr alleine wandern gehen. Was für eine schöne Vorstellung! Die Freunde oder Freundinnen können nicht? Kein Problem, Mendi hat bestimmt Lust auf eine gemeinsame Tour. An der Leine geht sie auf jeden Fall schon ziemlich gut. Fast vorbildlich. Sie ist immer ansprechbar, auch wenn sie gerade einen interessanten Geruch in der Nase hat.
Vielleicht sind sie sportlich und möchten mit ihr joggen gehen. Auch das dürfte kein Problem sein. Probieren Sie es aus. Wahrscheinlich freut sich der bezaubernde Sturkopf über ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm und legt den Eigensinn ab, wenn sie merkt, dass sie sich auf ihre neuen Menschen verlassen kann. Geduld und liebevolle Konsequenz können dabei auf keinen Fall schaden. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass sie lange auf sich alleine gestellt war und selber entscheiden musste, was gut und was gefährlich ist. Sie werden als Team zusammenwachsen und zu einer leichtgängigen Einheit werden.
Das Leben im Haus kennt die freundliche Hündin bisher noch nicht. Eine kleine Eingewöhnungsphase wird sie hier wahrscheinlich brauchen. Im öffentlichen Raum ist sie hingehen souverän unterwegs und schreckt vor nichts zurück. Da Mendi Menschen gegenüber aufgeschlossen ist und Zuwendung sehr genießt, wird man ihr Neues recht gut beibringen können. Kleine Diskussionen eingeschlossen. Dafür wird es dann umso schöner sein, wenn Sie mit dieser gestandenen Hundepersönlichkeit erste Erfolge erzielen. Unterstützung gibt es von Hundeschulen, die neben Einzelstunden auch die unterschiedlichsten Beschäftigungsangebote machen. Einfach mal was ausprobieren und schauen, ob Sie und Mendi eher mit Rally Obedience, Agility oder körpersprachlichem Longieren glücklich werden. Der menschenbezogene Eigensinn ist jeden Fall im besten Alter und bereit für neue Abenteuer. Gechipt, geimpft und kastriert probiert sie alles mit Ihnen aus und wickelt Sie sehr gerne mit ihrer charmanten Art um den Finger. Wer kann da schon nein sagen?